Umwelt-Tipp November 2021

Veröffentlicht am: 31. Oktober 2021

„Herr: Es ist Zeit…“

Herbstzeit ist auch Pflanzzeit. Sie wollen gerade einen Garten anlegen oder ihre alte Hecke ist in die Jahre gekommen? Denken Sie beim Kauf von Pflanzen an heimische Gehölze. Die sind in der Regel billig, aber deshalb nicht schlecht. Sie sind unserem Klima angepasst und daher leicht zu pflegen. Vor allem aber freuen sich die Insekten und die Vogelwelt.

In den zurückliegenden zehntausenden Jahren hat sich ein enges ökologisches Gefüge aus heimischen Pflanzen und Tieren gebildet. Dort gibt es viele Nischen und Schubladen, in denen sich nur Spezialisten tummeln. aber auch Räume, die sich viele Arten teilen. Eine fremdländische Pflanze ist in dieser Umgebung eher ein Kunstobjekt, das geduldet wird, aber für das Überleben keine Rolle spielt.

Der nicht heimische Sommerflieder ist zwar als Nahrungsquelle bei Faltern sehr begehrt, aber als Raupenfutterpflanze völlig ungeeignet. Raupen stehen allerdings auf dem Speiseplan von Meisen. Man kennt ja das Problem mit den Nahrungsketten!

Die Früchte des Weißdorns werden von 32 Vogelarten gefressen, die des eng verwandten nordamerikanischen Scharlachdorns jedoch nur von zwei Arten. Ein weiteres Beispiel ist der Wacholder. Der Strauch ernährt 43 Vogelarten, der sehr beliebte Chinesische Wacholder dagegen nur eine einzige Art!

Es gibt über 170 heimische Wildsträucher, die für den Garten geeignet sind: Hasel, Roter Hartriegel, Holunder, Brombeere, Wildrose, Hainbuche, Liguster…

Da wird sich doch was finden! Mit diesen Sträuchern kann man (Misch-)Hecken bauen oder einzelne Akzente setzen.

Natürlich fällt auch viel Laub an. Aber das kann man getrost unter den Sträuchern verstecken oder auf Beeten verteilen. Es verschwindet im Lauf der Zeit wegen der vielen hungrigen Lebewesen. Den Laubsauger oder -bläser können Sie gerne verschrotten. Gegen ein fröhliches Vogelgezwitscher kann er eh nicht mithalten.