Es geht wieder los.
In den ländlichen Gegenden kennt man es zur Genüge: Der „zarte Geruch“ von Gülle liegt über der Landschaft. Die Landwirte sind eifrig bemüht, diesen Stoff auf die Felder auszubringen, wenn die Wetter- und Wachstumsbedingungen dies erlauben.
Aber liegt darin die einzige Möglichkeit, die Gülle loszuwerden?
Eine andere Möglichkeit wäre, Gülle in Biogas umzuwandeln. Um Biogas herzustellen braucht man Kohlenhydrate, Fette oder Eiweiß als Ausgangsstoffe. Dann schneidet man die Sauerstoffzufuhr ab und beachtet einige Randbedingungen (Temperatur, pH-Wert). In einem vierstufigen Prozess erhält man nach etwa 30 Tagen Biogas.
Hört sich nicht schwierig an und ist auch nichts Neues.
Während des 2. Weltkriegs entstand bereits der Entwurf einer landwirtschaftlichen Biogasanlage (BGA). Aber erst in den 1950er-Jahren wurden einige gebaut. Der Hauptgrund für die mangelnde Akzeptanz waren und sind die im Vergleich dazu geringeren Kosten für Primärenergie und die zunehmende Zentralisierung der Energieversorgung. Seit einigen Jahren hat sich dies allerdings auch dank staatlicher Förderung gewandelt. Der Trend geht zu immer größeren Biogasanlagen.
Allerdings wird weiter Gülle auf den Feldern verteilt. Das liegt am Ertrag, also an dem Verhältnis von erzeugtem Gasvolumen zu eingesetzter Biomasse (m3/t). Der Wert ist beim Einsatz von Rindergülle 25 und von Schweinegülle 36. Im Vergleich dazu erhält man bei Rübenschnitzel den Wert 75, bei Grünabfall 110 und bei Silomais 200.
Auch landwirtschaftliche Betriebe werden unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Die Umwelt zählt offensichtlich (noch) nicht zu den Wirtschaftsfaktoren.
Aber es gibt auch hier neue Entwicklungen.
Man kann mobile Biogasanlagen mieten. Geht vielleicht dann die Rechnung auf?