Fasten, mit Respekt
Traditionell verbindet man mit Fasten die Frage nach dem Essen, also wieviel und was man isst. Man nutzt eine festgelegte Zeit, um, wie man „fachkundig“ feststellt, den Body-Mass-Index (BMI) nach unten zu drücken. Alle zeigen Verständnis und nicken anerkennend, wennsie erfahren, dass man fastet.
Hier einige motivierende Gedanken, die Orientierung geben, wenn der Magen wieder entsetzlich knurrt.
Die Bewohner der Erde lassen sich ganz grob in drei Kategorien einteilen: 65 % Nutztiere, 32 % Menschen und 3 % Wildtiere. In diesen Zahlen spiegelt sich unser Respekt vor den Tieren wider. Denn dieses Verhältnis ist nur durch Massentierhaltung erreichbar, mit den bekannten Folgen.
Über Jahrtausende hat sich auf der ganzen Welt eine Kultur des Essens entwickelt, natürlich mit verschiedenen Ausprägungen. Das gemeinsame Mahl wurde eine Grundlage des menschlichen Zusammenlebens. Es wird zelebriert in der Familie, mit Freunden, bei besonderen Anlässen, in Politik und Gesellschaft.
Schade, dass der Tisch immer öfter verlassen wird, um im Stehen und Gehen zu essen. Oder sollte man sagen: Nahrung aufzunehmen. Es geschieht auf der Straße, nebenbei, ohne besondere Beachtung und damit ohne Respekt.
Wer kennt das Lied
Montag Knödeltag, Dienstag Nudeltag, Mittwoch Strudeltag, Donnerstag Fleischtag, Freitag Fasttag, Samstag Zahltag, Sonntag Lump’ntag?
Es ist entstanden in einer Zeit, als Nutztiere noch glücklich waren. Und wenn Tiere geschlachtet wurden, hat man sie komplett verwertet, einschließlich der Innereien.
Wer z.B. nur Schnitzel essen will, verweigert Tieren den Respekt und sollte die Kunstfleischzüchtung unterstützen.
Fasten könnte also, auch für Nicht-Vegetarier, bedeuten: Essen mit Respekt vor den Tieren.